… verändern, um zu bestehen .

Die Geschichte meiner Schafe startet in der Werkstatt von Meier Spielwaren. Intern konkurrierte mein Schaf mit traditionellen Schaukelpferden mit Plüsch- oder Echtfell-Bezug. Motto „Spielgefährten für Generationen“. Obere Preisklasse. Einziger Marktplatz, den der Hersteller damals zur Vermarktung nutzte, war die jährliche Spielwarenmesse in Nürnberg. Dementsprechend richtete ich das ursprüngliche Design an der Einrichtung eines Kinderzimmers im IKEA-Einrichtungsstil aus. Optisch war damals Öko angesagt. Dabei war für mich sehr schnell klar, dass der Unikat-Charakter, Handarbeit und Naturmaterialien, zwar zukunftsfähig sein könnte, aber mittelfristig zu einer Preisgestaltung führt, die nicht zu den Obergrenzen des üblichen Spielzeugkaufs passt.

Nürnberg war zudem nicht der geeignete Platz, um das Schaf für den Auftritt im Schaufenster der großen Waren- und Einrichtungshäuser oder der Design-Boutiquen zu empfehlen. Dafür musste ich das Schaf fitmachen für die Konsumgüter-Messe in Frankfurt im Herbst 1984. Dort waren die Einkäuferinnen und Einkäufer zu finden, die mit ihren Aufträgen und Bestellungen meine Ausrichtung weg vom Spielzeug und hin zum Design-Objekt bestätigen konnten. Das Schaf in Lebensgröße als Blickfang, am besten als Herde oder als Gruppe von Tieren unterschiedlicher Größe und Positur, stehend, liegend, grasend oder naseweis. Attraktives Deko-Objekt fürs Schaufenster, aber auch für zuhause. Hier käufliche Ware, dort Sitzmöbel. Hier Warenträger, dort Haustier für Generationen.

Spielzeug vs. Design-Objekt

Bis heute bestimmen die Erfahrungen mit den Auftritten meines Schafs bei den internationalen Messen in Frankfurt und Paris meine Design-Arbeit. Dort muss es sich im Kontext modischer Veränderungen behaupten und bewähren.

Dass dies bisher immer wieder gelungen ist, könnte mit den folgenden Entscheidungen zusammenhängen:

_der Verzicht auf eine Bemalung,

_der Wechsel der Holzart,

_die Standardisierung durch verstärkten Maschinen-Einsatz,

_die ständige Optimierung der Materialqualität.